Leder, Farben und Pflege
Das Leder
Das von mir verarbeitete Leder stammt zum größten Teil aus deutschen Gerbereien.Ein geringerer Teil stammt aus Italien, sowei aus Schweden. Die Rohware kommt in den meisten Fällen aus Deutschland und Österreich und bei einigen wenigen Produkten aus anderen Europäischen Staaten. Die Gerbung nennt sich ökologisch gerechte Mineralgerbung und ist laut deutscher Gesetzgebung frei von PCP, Azofarbstoffen und Formaldehyd. Es sind Qualitativ sehr hochwertige Leder in zwei verschiedenen Oberflächen. Es lässt sich nicht immer ausschliessen, dass Abweichungen in Farbe und Beschaffenheit des Leders innerhalb einer Haut vorkommen, denn Leder ist ein Naturprodukt.
Einmal ist es ein Nappaleder, das an der Oberfläche glatt ist. Dieses gibt es als naturbelassenes Leder oder mit einer leichten Zurichtung. Die Zurichtung bewirkt, dass das Leder eine gleichmäßigere Oberfläche bekommt und etwas Wasserabweisender ist.
Die zweite Ledersorte ist ein Nubukleder. Es nennt sich Lavara oder Melano (Je nach dem aus welcher Gerberei es stammt). Das Nubukleder hat eine wunderbar samtene Oberfläche und ist trotz seiner scheinbar empfindlicheren Oberfläche sehr strapazierfähig. Die Wahl des Leders ist in letzter Konsequenz reine Geschmackssache. Mag man es, wenn das Leder möglichst lange so bleibt wie es anfangs aussieht oder findet man es schöner, wenn die Oberfläche so nach und nach schön speckig wird? Sie haben die Wahl.
Die Lederstärke variiert zwischen 0,6mm und 1,4mm. Das von mir am häufigsten verarbeitete Leder für Bekleidung ist ca. 1,2mm stark.
Das von mir verarbeitete Hirschleder ist ein altsämisch gegerbtes Leder, das mit Dorschtran gegerbt wird. Es gibt 5 verschiedene Farben zur Auswahl. dieses Leder stammt aus einer kleinen Gerberei in Maden Würtemberg.
Die Farben
Die Leder Farbpalette ist sehr umfangreich.
Ich habe oft am Lager tabakbraun, haselnussbraun, zartbitterbraun, kastanienbraun, rostbraun, helles orange, knallorange, flieder, pink, rosa, gelb, ultramarinblau, marineblau, olivgrün, flaschengrün, moosgrün, rot, weinrot, türkis und noch mehr.
Einige der Farben sind in einer Nappa- andere in einer Nubuk-Qualität zu bekommen. Einige Leder sind für Bekleidung, andere wiederum durch ihre Stärke nur für die Puschen oder Stiftrollen und Faulenzer zu verwenden.
Auf der Produktseite sehen Sie zum Teil die Farbauswahl. Doch es ist nicht immer möglich die Farben auf dem Bildschirm wiederzugeben wie sie in Natura aussehen.
Gerne sende ich Ihnen auch Lederproben zu wenn die Entscheidung schwer fällt.
Rufen Sie mich an oder schicken Sie mir eine Mail.
Die Lederpflege
Das Nappaleder ist durch seine glatte Oberfläche sehr leicht zu reinigen. Starke Verschmutzungen wie Sand, Erde, Lehm, am besten erst antrocknen lassen und den groben Schmutz abbürsten. Der Rest kann dann mit einem feuchten Tuch abgewischt werden. Dazu eignen sich besonders gut Mikrofasertücher. Ich selbst habe zwei Kinder die in einem Waldkindergarten waren und entsprechend sahen die Hosen aus, vor allem wenn es in der Nacht zuvor ordentlich geregnet hat! Ich sage nur: Lehmverkrustet! Und das von Kopf bis zu den Füßen!
Das Leder muss auch je nach Beanspruchung ab und zu eingefettet werden. Dazu nehmen Sie am besten ein farbloses Lederfett, das mit einem möglichst Fusselfreien Tuch gleichmäßig auf das gereinigte Leder aufgetragen wird.
Es gibt auch eine sehr gute Sattelseife mit der man Flecken entfernen kann. Diese ist auch gleichzeitig rückfettend.
Das Nubukleder ist in der Pflege etwas intensiver. Muss aber auch nicht. So manch einer mag es, wenn die Hose so richtig schön speckig wird und ihre Patina bekommt. Meistens jedoch reicht es bei den Nubukledern aus, wenn Sie das Leder mit einer etwas härteren Kleiderbürste bearbeiten und dabei die Verschmutzungen entfernen. Die Oberfläche wird dadurch auch wieder leicht angeraut.
Die meisten Leder können Sie sogar in der Waschmaschine waschen, sofern Sie Grüne Seife, ein Wollwaschmittel oder ein spezielles Lederwaschmittel für die Maschinenwäsche verwenden. Die Leder werden dabei im Wollwaschgang bis höchstens 30° C gewaschen und müssen dann während des Trockenvorgangs (liegend) immer wieder ein wenig durchgeknetet (damit es wieder die Weichheit bekommt, die es vorher hatte) und in Form gezogen werden. Auf keinen Fall aber dürfen Sie das Leder über eine warme Heizung oder in die Sonne zum trocknen legen! Beim Waschvorgang kann das Leder ein wenig einlaufen. In den meisten Fällen aber ziehen Sie dann beim Tragen des Stücks die eingelaufene Weite wieder aus dem Stück raus.
Folgende Pflegemittel können Sie bei mir beziehen:
Gold Quality Lederfett, in der 190 ml Metalldose für 16,00€ Gibt es in farblos und schwarz.
(Soll das Beste auf dem Markt sein und kommt aus Dänemark)
Sie können sich aber auch selbst Ihre Lederpflege herstellen:
Vor einiger Zeit hat mir eine Kundin dieses Rezept zugesandt. Ich selbst habe es noch nicht ausprobiert.
Rezept: Wie mache ich eine Bienenwachs-Lederpflegecreme selbst?
1. Geben Sie eine Schüssel in ein Wasserbad und erhitzen Sie langsam das Wasser.
2. In die Schüssel werden dann nacheinander 10g Bienenwachs, 10 gehäufte TL Lanolin und 60 ml Sojaöl gegeben. (Mengenverhältnisse je nach eigenem Bedürfnis anpassen!)
3. Warten Sie solange, bis das Wachs geschmolzen ist und schalten Sie den Herd ab. Verrühren Sie die Mischung mit einem Handrührer, bis Sie Ihnen homogen und cremig erscheint.
4. Stellen Sie ein sauberes Döschen bereit, indem die fertige Bienenwachs- Lederpflegecreme abgefüllt werden kann.
5. Lassen Sie die Bienenwachs- Lederpflegecreme abkühlen.
Fertig ist die selbst gemachte Bienenwachs- Lederpflegecreme! Sobald sie ausreichend abgekühlt ist, können Sie loslegen Ihre schönen Lederschuhe oder Bekleidung damit zu behandeln. Ein kleiner Tipp: Dieses Rezept eignet sich besonders für helle Leder!
Gut verschlossen und kühl gelagert, hält die Bienenwachs- Lederpflegecreme etwa 8 Monate lang.
Viel Spaß beim Herstellen Ihrer eigenen Lederpflegecreme!